Der Osterspaziergang im Grund

„Vom Eise befreit sind Strom und Bäche
Durch des Frühlings holden, belebenden Blick,
Im Tale grünet Hoffnungsglück …“

So beginnt das bekannte Gedicht von Johann Wolfgang von Goethe verheißungsvoll. Im heimischen Garten und in Feld und Flur regt sich neues Leben. Auch leblose Zeugen aus Stein sind ein Blickfang in unserer Heimat, wie hier im Mihlaer/Nazzaer Grund. Grenzsteine mit den Aufschriften HSG und SWE markieren hier noch heute gültige Gemarkungs- und Gemeindegrenzen. Spaziergänger, Wanderer und Radfahrer können mehrere Steine im Grund entdecken. 

Eine Tafel am Radweg erinnert an die einst herrschaftlichen Grenzen zwischen dem Herzogtum Sachsen-Gotha (HSG) und dem Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach (SWE). Haben wir nun die Hoffnung, dass Frühjahr und Sommer nicht wieder zu trocken werden und Grenzsteine, wie dieses Exemplar im Bild, erhalten bleiben. Zu Ehren des „unverrückten“ Grenzsteins schrieb Karl Leopold Schubert (1893-1983): 

„Da stell ich nun 300 Jahr, 
im Felde mich als Grenze dar. 
So mancher geht an mir vorbei
und denkt: Der ist mir einerlei.
Und steh doch da, ganz unverrückt
Wem ist das schon von Euch geglückt?“ 
Foto und Text: Kurt und Gerald Heilwagen, 07.03.2019