Ritt zum Propel und Gesundheiten 

Früh am Kirmessonntag ging es auf den Propel. Zwar typisch Mihlaer Kirmeswetter, ein richtiger Spätsommertag kündigte sich an, aber ohne den eigentlich auf dem Propel üblichen Nebel. Das tat der Stimmung keinen Abbruch. 

Auf dem Propel, Mihlas altem Gerichts- und Festplatz, stand nun die Bewährungsprobe für die drei Husaren, Johannes Gottwald, Pascal Hoffmann und dem Neuling Robin Henn an. 


Die Husaren bei ihren „Morgenreden“, von rechts. Johannes Gottwald, Pascal Hoffmann und Robin Henn. 

Johannes Gottwald begann als "erster" Husar die traditionellen Morgenreden. Gekonnt hielt er den Anwesenden den Spiegel vor, berichtete über die großen und kleinen Geschehnisse. Im Mittelpunkt stand die „große“ Politik vom Präsident Trump über den Brexit hin bis zu den anstehenden Wahlen in Thüringen. Ähnliche Wertungen nahmen auch die anderen Husaren vor. Aber auch das dörfliche Geschehen kam auf den Prüfstand: Die positive Entwicklung der Feuerwehr und deren wichtige Rolle bei der Brandbekämpfung in diesem Jahr, die Arbeit der Vereine, die Schwimmbadsaison, Probleme mit dem Straßenverkehr und die vielen Vorhaben der Gemeinde. Die Ergebnisse der Gemeinderatswahl im Mai wurden ebenso kommentiert wie die für das Leben der Gemeinschaft so wichtige Arbeit von Herrn Pfarrer Hoffmann und der Kirchgemeinde insgesamt. 

Ihm folgte Pascal Hoffmann, nun bereits zum vierten Mal als Husar, ebenso sicher und umfassend vorgetragen. 

Aber auch Robin Henn, durch Büttenreden beim Mihlaer Karneval geschult, machte seine Sache gut. 

"Eskadron, nach links brecht ab!", mit dieser Anweisung des ersten Husaren und nach dem Abspielen der Choräle durch die Kirmesmusikanten zogen die Kirmesburschen hoch zu Ross durch den Ort nach Lauterbach, zum Frühschoppen. Die Lauterbacher Kirmesgesellschaft hat schon den Gegenbesuch zu deren Festtagen in der „Goldenen Aue“ angekündigt. 

Dort angekommen machten sich Trompeter und erster Husar alsbald schon wieder auf den Rückweg. Nun ging es darum, das Vorreiten und die Gesundheiten bei den Honoratioren des Ortes, Bürgermeister, Pfarrer und den Gastwirten, anzumelden. Natürlich gab es dabei keine Ablehnungen! 


Die Kirmesgesellschaft auf dem Weg zum Nachbarort Lauterbach. 

Dichtgedrängt standen die Menschen, als auf dem Rathaushof, auf dem Marktplatz und vor dem „Grauen Schloss“ die Husaren ihre „Gesundheiten“ vorbrachten. Viel Lob gab es für die Arbeit von Bürgermeister, Pfarrer und dem Wirt des „Grauen Schlosses“. Einbezogen wurden auch die Ehefrauen, ohne die die Arbeit so nicht gelingen könnte! 

In den Erwiderungen gingen Bürgermeister, Pfarrer und Schlosswirt Wolfgang Sötzel auf diese Gesundheiten ein. Bürgermeister Lämmerhirt lobte den „Generationswechsel“ in der Kirmesgesellschaft und den Mut der jungen Husaren und Platzmeister, sich dieser Aufgabe zu stellen und so die alten Traditionen zu erhalten. Deutliche Worte fand er im Anblick der schwarz-rot-goldenen Kirmesfahne dafür, die Werte, für die die Mihlaer 170 Jahre eingetreten seien, nämlich Einigkeit, Recht und Freiheit nicht jetzt und so einfach gegen Hass, Fremdenfeindlichkeit und Hetze einzutauschen. Weiter verwies er auf die bevorstehenden Aufgaben der Bildung des Amtes Creuzburg. 


Die Kirmesgesellschaft bringt auf dem Mihlaer Marktplatz Herrn Pfarrer Hoffmann und seiner Familie eine Gesundheit. 

Am Nachmittag fanden die diesjährigen Kirmesfeierlichkeiten mit dem Angertanz, dem Umzug durchs Dorf und dem Kindertanz mit abschließendem „Dämmerschoppen“ ihren Fortgang. 

Dazu mehr in der nächsten Ausgabe. 

- Ortschronist -