In der Mihlaer Ortsgeschichte geblättert… Der Abriss der Gastwirtschaft Stein 

Der Abriss des Gasthofes „Schwan“ lässt bei älteren Mihlaern die Erinnerung wach werden, dass vor gut 60 Jahren mit der Gastwirtschaft „Stein“ oder „Zur Erholung“ schon einmal ein Gasthof dem Verkehr weichen musste. 

Die Gastwirtschaft „Zur Erholung“, meist nach der letzten Inhaberin Gastwirtschaft „Stein“ benannt, mit Saal und auf den Markt vorgebauten Ställen und Scheunen sowie ein kleines Wohnhaus (zuletzt Merten) an die Gastwirtschaft angelehnt, direkt auf der Kirchenmauer, engten den Marktplatz und die Kreuzung zur Neustadtstraße ganz erheblich ein. 

Der Saal der Gastwirtschaft Stein, zuletzt als Kino genutzt, war auf den Mauern der alten Mihlaer Mädchenschule errichtet, die dort, unweit der Knabenschule (heute etwa Wohnhaus Familie Vogt), im 18. Jahrhundert auf Kirchengelände gebaut wurde. 

Das Ensemble prägte lange Zeit das Mihlaer Dorfbild. Mit der Zunahme des Verkehrs und wegen der Baufälligkeit der Gebäude wurden in den 60er Jahren Überlegungen angestellt, die Gebäude abzureißen. Zuerst mussten (1961) die Scheunen auf dem Marktplatz weichen, ehe dann nach Unterbringung des Kinos im leerstehenden „Mohrensaal“ gegenüber und der Sparkasse am Karl-Marx-Platz dem Abriss der historischen Gastwirtschaft nichts mehr im Wege stand.  

Darüber haben sich einige Fotos im Ortsarchiv erhalten, die wir heute vorstellen möchten.

Von der alten Ansicht vom Markt her blieb nur die Litfaßsäule erhalten, die wiederum aus den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts stammt. 


Der Abriss der Gastwirtschaft Stein beginnt. Gut zu erkennen ist die Größe der Gebäude. Der links angebaute Saal, die frühere Mädchenschule des Dorfes, wurde zuletzt als Kinosaal genutzt, in der Gastwirtschaft war die Sparkasse eingezogen. 


Rechts gut zu erkennen das kleine Wohnhaus Merten, das an die Gastwirtschaft und die Kirchenmauer angebaut war. 


Der Abriss ist beinahe erledigt. Schon ahnt man die heutige Situation. 

- Ortschronist -