Historisches: Auch das gab es einmal in Mihla 

Unlängst bekam ich diese Fotografie auf den Tisch. Sie wurde in den ersten Kriegsjahren, eventuell 1940, aufgenommen. Damals lagen in Mihla und den Nachbarorten Wehrmachtseinheiten, mehrere Kompanien des 378sten Infanterieregimentes, welches zur 169sten Infanteriedivision zählte. 

Im Frankreichfeldzug kämpften die Einheiten des Regiments in Lothringen. Im Sommer 1940 kehrte das Regiment nach Deutschland zurück und wurde zur Ausbildung und Auffrischung in den Wehrbezirk 9 bei Eisenach verlegt. Kompanien der Einheit lagen in Mihla und Frankenroda im Quartier. 

Wenig später, im Frühsommer 1941, sind dann diese Soldaten in den Russlandfeldzug gegangen. 

Leider steht auf dem Foto kein Datum, es könnte sich aber um eine Kranzniederlegung im Zusammenhang mit dem "Heldengedenktag" handeln, vielleicht 1941, der von den Nazis aus dem "Volkstrauertag" der Weimarer Republik umgemünzt wurde und immer Mitte März mit einem großen Spektakel am Denkmal für die Gefallenen des Weltkrieges zelebriert wurde.  

Offensichtlich führte die Anwesenheit von Soldaten eines regulären Regimentes dazu, dass der sonst übliche Aufmarsch der Orts-SA und der Naziobrigkeit mit den doch besser ins Bild der Heldenverehrung passenden strammen Soldaten ergänzt wurde. 

Der letzte "Heldengedenktag" am Mihlaer Denkmal fand dann übrigens im März 1945 statt, zwei Wochen, bevor US-Streitkräfte um Mihla kämpfen mussten. Bei dieser letzten Naziveranstaltung rief der damalige Ortsgruppenleiter zum fanatischen Widerstand auf und beschwor den Endsieg... 

- Ortschronist -