Unser historisches Foto: Die Grundmühle als Gasthof 

Wir stellen heute eine Postkarte aus den 20er Jahren vor. Sie zeigt das historische Gebäude der Grundmühle, einst zwischen Mihla und Nazza auf Mihlaer Flur gelegen. 

Das einst stattliche Anwesen am Lämpertsbach stammte aus dem 16. Jahrhundert und ist vielleicht der bauliche Rest des früheren Dorfes Almenhusen, das in diesem Bereich vermutet wird. 


Postkarte „Gast- und Pensionshaus Grundmühle“, der Wirt Max Ammerschuber steht im Eingang. 

Die Mühle gehörte zum Gut der Herren von Harstall und wurde durch Pächter besetzt. Viele Jahrhunderte betrieb die Familie Schreiber die oberschlächtige Wassermühle. Durch ein kompliziertes Grabensystem wurde über eine lange Strecke Wasser vom Lämpertsbach (oder Grundbach, daher Grundmühle) abgezweigt und mit hoher Kraft von oben auf die Wasserräder geleitet. Solche Wassermühlen waren im Mittelalter eine große technische Neuerung. 

Übrigens zog der erste Schreiber-Grundmüller von der damals wohl aufgegebenen Wassermühle bei Werthausen, dem Ölhof, zur Grundmühle. 

Die umliegenden Gemeinden waren dann durch den Mühlenzwang verpflichtet, bei dieser einzigen Mühle weit und breit; die nächsten Mühlen lagen in Nazza und in Mihla (Werramühle und Sandmühle); zu mahlen. Das sicherte für lange Zeit die Einnahmen. 

In den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts arbeitete die Grundmühle trotz verschiedener Neuerungen nicht mehr effektiv. Der letzte Grundmüller musste das Anwesen, das inzwischen der Familie gehörte, verkaufen. 

Max Ammerschuber aus Mihla versuchte das Anwesen zu einer Pension mit Gaststätte umzubauen. Trotz eigentlich guter Lage gelang das Unternehmen nur für kurze Zeit. 

Später kaufte das Unternehmen der Silberwerke Düsseldorf die Mühle, der Weltkrieg und die nachfolgenden unsicheren Eigentumsverhältnisse verhinderten nötige Umbauten und eine sinnvolle Nutzung. In den 80er Jahren blieb daher nur noch der Abriss. 

- Ortschronist -