Historisches Gebäude: Der "Fränkische Hof"  Der "Fränkische Hof" in der alten Schlossgasse Die Gebäude in der Thomas- Müntzer- Straße 3 bilden einen der wenigen noch erhaltenen in sich geschlossenen Bauernhöfe in Mihla.Das Anwesen wird durch das giebelseitig zur Straße (die einstige "Schloßgasse") gestellte zweigeschossige Wohnhaus sowie die entlang der Straße verlaufende lange Front der Wirtschaftsgebäude mit Torfahrt geprägt. Der langgestreckte Innenhof wird östlich und westlich durch Stallgebäude und Scheunen abgeschlossen. Insgesamt hat sich der Charakter eines Vierseitenhofes ausdruckstark erhalten, wobei die Anlage der Gebäude und auch die Ausführung des Fachwerkes auf bestimmende hessische Bauart schließen lässt. Dies ist für Mihla nicht ganz untypisch und findet sich z.B. ausgeprägt auch am Roten Schloss. Diese Bauausführung gibt dem gesamten Anwesen auch die Bezeichnung "Fränkischer Hof". Die Wurzeln des Bauernhofes gehen in die Frühzeit der Mihlaer Ortsgeschichte zurück. Der Siedlungsplatz zählt mit Sicherheit zu den ältesten in der Ortslage. Es ist von einer hohen Siedlungskontinuität auszugehen, wonach die Wurzeln der Gebäude in der einstigen Schloßgasse durchaus im 11. oder 12. Jahrhundert zu vermuten sind, zu einer Zeit, als gegenüberliegend die Wasserburg der damaligen "Herren von Mihla" entstand. Auch das Umfeld zählt zur ältesten Siedlungssubstanz in Mihla. Der Gasthof "Zum Schwan" und das "Rote Haus" sind schon vor dem 30jährigen Krieg als bestehend vermeldet.  Die Sanierung des "Fränkischen Hofes" in Mihla wird durch den Eigentümer fortgesetzt. Die Gemeinde will das Vorhaben weiter unterstützen.Aufgrund von Aufzeichnungen des Kirchenbuches ist zu vermuten, dass derheutige Fränkische Hof durch die Kriegsauswirkungen schwer in Mitleidenschaft gezogen wurde. Damals wurde vermeldet, dass "... Hans Schwinger, das Haus ist über den Haufen gefallen und allein Mauer- stücke vorhanden, so von den Soldaten verwüstet worden. Diese Behausung lag in der Schloßgasse hinder Melchior Schmuchen, auf der Höhe gleich gegen des Jungers Rittersitz, ist eingefallen und ganz wüst..." Offenbar ist das Gehöft in der Aufbauphase nach dem Krieg wieder erneuert worden. In den nachfolgenden Jahren diente es als Witwensitz der Familie von Harstall, die offensichtlich Rechte an den Gebäuden erwarben. Eine weitere Erneuerung der Gebäude ist nach einer früheren Inschrift im Jahre 1789 vollzogen worden. Dies dürfte der letzte größere Umbau gewesen sein.  Bemerkenswert ist neben der Vielfalt der erhaltenen Wirtschaftsgebäude die Innenausstattung des Wohnhauses. Hier lassen die Dielen und die schwere Treppe sowie Reste einer Stuckdecke recht gut erahnen, dass die Familie von Harstall bei der Einrichtung eines Witwensitzes durchaus bauliche Verbesserungen durchführen ließ. Zusammengefasst lässt sich feststellen, dass allein aus der Geschichte des Anwesens seine besondere Bedeutung für den Ort und die Region ableiten lässt. Am historischen hof wurde in den letzten Jahren durch Eigentümer und Gemeinde bereits viel saniert. Der bedarf ist jedoch noch recht groß. Der jetzige Eigentümer hat es unternommen, das Fachwerkgebäude in vorbildlicher Art und weise instand zu setzen. Auch der Innenausbau schreitet voran. Geplant ist, das Gebäude bald zu Wohnzwecken zu nutzen. Die Gemeinde hat inzwischen eine Förderung für die Gestaltung der Fassade und der Torfahrt beantragt. - Ortschronist     Mihla,18.07.2007