Schon wieder eine historische Ansichtskarte... 

Viele Monate gab es im Mihlaer Museum in der Abteilung "Historische Ansichtskarten" kaum Zuwachs, nun konnte ich in wenigen Wochen gleich mehrere Karten erwerben. In der letzten Woche kam eine Ansichtskarte hinzu, die vom Pächter Arthur Hartmann, der in der Mitte der 30er Jahre des letzten Jahrhunderts den Mihlaer Gasthof "Goldene Aue" betrieb, aufgelegt wurde. 

Schon wieder eine historische Ansichtskarte... 

Die schwarz-weiße Karte ist dreigeteilt und zeigt neben dem Blick auf den Gasthof mit der Kegelbahn, die gerade fertig gestellte neue Werrastraßenbrücke und, eine große Seltenheit, ein Foto des Saals der Aue, unterschrieben mit der Aufschrift: "Tonfilmtheater, Großer Festsaal". 

Die Karte wurde von der Papier- und Photohandlung Wilhelm Müller in Creuzburg angefertigt und im Mai des Jahres 1937 von einem Insassen des Lauterbacher Reichsarbeitsdienstlagers verschickt. 

Schon wieder eine historische Ansichtskarte... 

Das Foto des Saals zeigt noch die in den 20er Jahren vorgenommenen Ausschmückungen mit Szenen aus der griechischen Mythologie, die der Eisenacher Kunstmaler Räppold vorgenommen hatte. Carl Räppold (1878-1957), war ein damals recht bekannter Kunst- und Dekorationsmaler. Er stammte aus Gräfenthal, studierte in München und Berlin und lebte von 1912 bis zu seinem Tod 1957 in Eisenach. Er malte viele Gemälde, wobei er heimische Landschaften und Motive, aber auch Stillleben und andere Regionen ebenso darstellte wie Kampfszenen aus der deutschen Geschichte und ein Manöver der Wehrmacht. 

Also, der Neuzuwachs ist ein doppelt historisches Zeugnis aus unserer Geschichte und fortan im Mihlaer Museum zu sehen. 

Übrigens, unser Museum hat am Sonntag, den 28. Februar, von 13.00 Uhr bis 16.00 Uhr für Sie geöffnet! 

- Ortschronist -

 

 

 

 

Mihla, 25. 02. 2016