Was ein historisches Gemälde berichten kann... 

Familie Heinz Hoffmann aus Mihla ist im Besitz eines Gemäldes, welches die alte Brücke über Mühlkanal und Werra vom „Grauen Schloss“ zum "Sandgut" zeigt. 

Das sehr detailtreu ausgeführte Gemälde hat Herr Hoffmann von seinem Vater übernommen. Er erinnert sich noch daran, dass ein Österreicher dieses Bild sicher in den frühen 30er Jahren des letzten Jahrhunderts gemalt hat. Familie Hoffmann gestattete das Abfotografieren, vielen Dank! 


Das Gemälde aus den 30er Jahren zeigt die doch sehr wacklig anmutende Brückenkonstruktion, die dann 1935 abgerissen werden musste. 

Diese Werrabrücke wurde durch die Gemeinde nach Abschluss der Separation in den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts errichtet und war die erste Mihlaer Werrabrücke. Damit wurde der Fährbetrieb auf der Werra, den es schon seit Jahrhunderten gab, bedeutungslos. 

Doch die Baufälligkeit der Brücke zwang die Gemeinde immer wieder zu kostspieligen Notreparaturen, ehe dann das völlige Aus kam. Pläne für eine neue Brücke aus Stahlbeton wurden angefertigt, aber nach dem Abriss und dem Abschluss des Neubaus vergingen nochmals zwei Jahre, in denen die Fähre nochmals zu Ehren kam. 

Dann, 1935, war es soweit: Nach Beschluss des Gemeinderates begannen die Abrissarbeiten an den beiden hölzernen Brücken über Mühlkanal und Werra, die seit längerer Zeit wegen Baufälligkeit gesperrt waren. Eine Notbrücke wurde errichtet, auch die Fähre war wieder in Betrieb. Im Gemeinderat wurde verkündet, dass noch 1935 der völlige Neubau einer modernen Straßenbrücke begonnen würde... 

Mit Hilfe des Technischen Hilfswerkes wurden die Pfeiler der großen Brücke über die Werra gesprengt. Viele Schaulustige ließen sich damals diese Ereignisse nicht entgehen. 


Die Reste der zweiten Brücke über die Werra mit Blick zum Sandgut. 


Der Moment der Sprengung. Bei den Abrissarbeiten wurde ein Mihlaer Helfer schwer verletzt. 

- Ortschronist -