Ein historischer Blick in die alte Münsterstraße 

Woher dieser Straßenname stammt, ist recht unsicher. Vielleicht stand die alte Bezeichnung "Münster" für Einöden also nicht bebautes Gebiet, Pate. Das könnte lange Zeit gestimmt haben, denn die meisten Häuser an der Münsterstraße entstanden erst im 19. Jahrhundert, an der Ortsverbindung nach Lauterbach. 

Heute sind nur noch wenige Gebäude aus dieser Zeit erhalten, aber einige historische Fotografien und damit verbundene Erinnerungen: 


In der Münsterstraße gab es in den 30er Jahren des20. Jahrhunderts die Schusterwerkstatt von Andreas Krug. Von diesem Geschäftshaus ist die folgende Postkarte, abgeschickt im Jahre 1932, erhalten. 


Gleich nebenan befand sich der Flaschenbierhandel Stötzel, später wurde daraus ein Biergroßhandel, dann noch immer liebevoll „Bier-Stötzel“ genannt. Die Postkarte stammt aus der Kaiserzeit. 

Nun wollen wir aber noch einen Blick auf die Mühlgasse werfen. Dort hatte August Trabert die alte Werramühle zu einem Elektrizitätswerk umbauen lassen, welches Mihla seit 1911 mit Strom versorgte. Natürlich musste ein solches Gebäude auf einer Postkarte festgehalten werden. 


Die Postkarte zeigt neben dem neuen E-Werk, welches vom Unterwasser her fotografiert wurde, auch das benachbarte „Graue Schloss“ und einen Gesamtblick von Mihla, wohl vom Gebäude der Molkerei her aufgenommen. Die Karte wurde im Jahre 1915 geschrieben. 

Der Bildausschnitt verrät dem Betrachter zudem, dass die Turbinen des E-Werkes eine Leistung von 600 Pferdestärken erzeugen. 

Besitzer ist noch August Trabert, denn nach dem Krieg wurde das Werk an die Überlandzentrale Mühlhausen verkauft.