In Mihla wurde an den Ausbruch des 1. Weltkrieges vor 100 Jahren gedacht 

Mit Glockengeläut begann am Sonntag, dem 24. August die Andacht in der St. Martinskirche. Pfarrer Georg Martin Hoffmann griff mit bewegenden Worten die Schrecknisse des Krieges auf, jenes Krieges, der bis 1939 "der Weltkrieg" hieß, weil sich niemand vorstellen konnte, dass es noch einen weiteren, einen "zweiten" Weltkrieg, geben könnte. Dabei stellte er sehr emotional und bewegend auf die aktuellen Krisenherde und Kriege ab.

Grauen und Tod der Schlachten um Verdun oder an der Somme, in denen auch viele Männer aus der Region den Tod fanden, lassen jeden vernünftigen Menschen noch heute erschauern. Aber die Menschen können nur schlecht lernen, denn bis in unsere Gegenwart halten Kriege immer wieder die Menschen in Atem, gerade in diesen Tagen.

In Mihla wurde an den Ausbruch des 1. Weltkrieges vor 100 Jahren gedacht          In Mihla wurde an den Ausbruch des 1. Weltkrieges vor 100 Jahren gedacht Gemeinsam mit Bürgermeister Rainer Lämmerhirt legte Pfarrer Hoffmann dann am Denkmal für die Gefallenen des 1. Weltkrieges einen Kranz nieder. In einer Schweigeminute wurde gemeinsam mit den am Denkmal Versammelten aller Toten der Kriege gedacht.

- Ortschronist -

Sonderausstellung in der Rathausschule eröffnet 

Im Anschluss an die Andacht in der St. Martinskirche eröffnete Bürgermeister und Ortschronist Rainer Lämmerhirt in der Carl-Alexander-Schule, der Mihlaer Schule aus der Kaiserzeit, eine Sonderausstellung zum 1. Weltkrieg. Neben vielen Mihlaern und Interessierten aus der Region hatten sich auch zahlreiche Gäste eingestellt, darunter der Bürgermeister aus Lauterbach, Bürgermeister Gieß aus Wutha-Farnroda, Historiker wie der Eisenacher Luftkriegsforscher Eberhard Hälbig, Ortschronisten und Vereinsvorsitzende.

Rainer Lämmerhirt erläuterte kurz das Anliegen der Ausstellung, nämlich zu zeigen, dass der 1. Weltkrieg als "Urkatastrophe" viele Entwicklungen über den deutschen Nationalsozialismus, die Stalinherrschaft und letztlich den Zweiten Weltkrieg und dessen Folgen nach sich zog. Der Weltenbrand von 1914 überschritt ein bis dahin nicht bekanntes Maß an Gewalt und Vernichtung, welches so von den Generälen und Politikern, deren Erfahrungen und Denken noch aus dem 19. Jahrhundert stammte, nicht erwartet wurde.

Erstmals schlugen sich Millionenheere und es gab furchtbare Vernichtungswaffen wie Gas, U-Boote, Bomber oder die so genannten "Materialsschlachten".

Lämmerhirt bedankte sich bei allen, die durch ihre Leihgaben zur Entstehung der Ausstellung beigetragen hatten, ganz besonders beim Verlag Nestler aus Eisenach, der die Anschauungstafeln angefertigt hatte. Dann konnte jeder die Ausstellungsbereiche in Augenschein nehmen.

Auch das Museum im Rathaus hatte geöffnet, wobei viele Gäste diese Gelegenheit nutzten.

 

In Mihla wurde an den Ausbruch des 1. Weltkrieges vor 100 Jahren gedacht   In Mihla wurde an den Ausbruch des 1. Weltkrieges vor 100 Jahren gedacht

Großer Andrang herrschte nach Eröffnung der Sonderausstellung, die auch zu den Öffnungszeiten des Mihlaer Museums besichtigt werden kann.

Die Sonderausstellung soll noch einige Wochen zu den Öffnungszeiten des Mihlaer Museums zu sehen sein. Besucher sollen sich dann im Rathaus melden. Erwartet wird, dass gerade mit Beginn des neuen Schuljahres Schulklassen das Angebot für einen Geschichtsunterricht "an anderer Stelle" nutzen werden.

Am Abend fand dann für Interessierte noch ein Lichtbildervortrag zum Thema "Der 1. Weltkrieg und seine Wirkungen in der Region" statt.

- Ortschronist -

 

Mihla, 28. 08. 2014