Wie müssen sich die betroffenen Mihlaer fühlen!

Vor einigen Tagen las ich in einem Artikel über die Geräuschbelästigung, die von der großporigen Bitumendecke der Landesstraße L1016 bei Neukirchen ausgeht. Die Neukirchner leiden seit Jahren unter dieser Beeinträchtigung, sicher verständlich, wenn man berücksichtigt, dass von der anderen Seite der Lärm der neuen Autobahn in den Ort dringt. Vor einigen Tagen gab es einen Termin vor Ort mit den Verantwortlichen. Da wurde eine Lösung angeboten, sie dauert zwar noch einige Jahre, aber dann kommt eine neue Decke und das Problem ist erledigt! Wie müssen sich die betroffenen Mihlaer fühlen!

Wie müssen sich die betroffenen Mihlaer fühlen! Der normale Wahnsinn, täglich in Mihla zu erleben!

Schön, dachte ich, schön für die Neukirchner! Wie müssen sich aber bei solchen Worten die Mihlaer Anwohner der gleichen Straße fühlen, in der Mihlaer Neustadt, am Propel oder in der Thomas- Müntzer- Straße. Täglich weit über 8000 Fahrzeuge durch diese Engstellen, darunter über 800 LKWs, die immer länger und größer werden! Inzwischen gibt es beinahe kein Grundstück, an dem nicht schon Schäden entstanden sind, gar nicht zu reden über die ständige Gefahr für das eigene Leben und die Geräuschbelästigung! Die Gemeinde hat sich daran gewöhnt, dass immer wieder Kosten entstehen für zerfahrene Poller, Straßenlampen oder Gehwege. Daran gewöhnt! Was sagten doch vor Jahren die verantwortlichen Politiker beim Land? Das Problem kann nur gelöst werden durch den Ausbau der Bundesstraße B84, durch Ortsumfahrungen in Behringen und Reichenbach. Das ist lange her, geschehen ist nichts. Man kann das Problem ja so leicht auf den Bund schieben, der Bund, der mit dem Ausbau der B84 nicht weiter kommt... Inzwischen haben die Verantwortlichen, die Staatssekretäre, Minister und Präsidenten des Straßenbauamtes, ihre Aufgabengebiete gewechselt, sind in den Ruhestand gegangen oder erinnern sich nicht mehr an gemachte Aussagen. Nach der nächsten Wahl gibt exs dann wieder neue Verantwortliche, aber das Problem bleibt immer das gleiche. Nur die Mihlaer können nicht wechseln, die müssen weiter aushalten und warten. Worauf? Sicher nicht auf die nächste Wahl, denn dieses Demokratieverständnis dürfte bei den Anwohnern kaum noch vorhanden sein. Schlimm, das man als Bürgermeister auch in eine solche  Reihe gestellt wird, aber das scheint ja auch so gewollt... Landespolitiker sind weit weg und haben wohl andere Probleme! Was bleibt ist ein mehr als unschönes Gefühl nach dem Artikel über die Probleme in Neukirchen.

Rainer Lämmerhirt Bürgermeister der Gemeinde Mihla

Mihla, 29.07.2012