Wehrmachtsauskunftsstelle antwortete  Im Zusammenhang mit den Nachforschungen zu den Kämpfen um die Werralinie im April 1945 wurde von Augenzeugen immer wieder ein Major "Gränzer" auf deutscher Seite angeführt. Nach diesen Aussagen soll er als Abschnittskommandant für den Bereich Mihla - Nazza zuständig gewesen sein. Unterlagen amerikanischer Stäbe, die bei dem Verhör deutscher Kriegsgefangener entstanden, berichten davon, ein Major Gränzer habe vom Wehrbezirk 9 den Auftrag erhalten, um den Ort Mihla einen Verteidigungsschwerpunkt einzurichten. Diesen habe er auch für vier Tage gehalten. Bekannt wurde sein am 3. April gegebener Befehl, wegen der Übermacht des Feindes das Feuer nur auf gegnerische Spitzenkräfte zu eröffnen, und sich dann zurückzuziehen, eine Taktik, die am 4. April in Mihla zweimal praktiziert wurde und zum Tode von 5 US- Soldaten der 65. Infanteriedivision führte. Unbekannt war bisher das weitere Schicksal dieses deutschen Majors, der von Zeitzeugen als Ritterkreuzträger geschildert wurde. Herr Helmut Schmidt aus Herleshausen konnte nun über die Wehrmachtsauskunftsstelle in Berlin erfahren, dass dieser Offizier tatsächlich "Krenzer" hieß, Hermann Krenzer, geboren am 1. März 1907 in Nieder- Roden. Am 14. Dezember 1941 erhielt er, damals als Oberleutnant und Chef des 2. Bataillons des 379. Infanterieregimentes für seine Tapferkeit vor dem Feind während des Einsatzes des Regimentes im Rahmen des XXXVI Armeekorps in Finnland das Ritterkreuz verliehen.   Ritterkreuzträger Major Hermann Krenzer befehligte im April 1945 die Verteidigung des Werraabschnittes bei Mihla. Foto Internet. Auf welchen Weg, ob über eine Verwundung, Urlaub oder eine Versetzung, sein Weg im Frühjahr 1945 nach Thüringen führte, ist bisher noch nicht ganz geklärt. Sein ehemaliges Regiment wurde nämlich im März 1945 von Norwegen an die Oderfront verlegt und der dortigen 9. Armee, der letzten deutschen Reserve im Kampf um Berlin, unterstellt. Auf jeden Fall entkam er den Kampfhandlungen an der Werra, denn er wurde am 19. April 1945 bei Friedrichroda von den Amerikanern gefangen genommen. Im Juni 1946 kehrte er aus dieser zurück und lebte zunächst in Offenbach am Main. Er ist im Dezember 1988 verstorben. Zur Zeit konzentrieren sich die Bemühungen darauf, eventuell vorhandene Angehörige ausfindig zu machen, zum so vielleicht weitere Einzelheiten über die Geschehnisse im Mihlaer Abschnitt der Werralinie zu erfahren. -Ortschronist-       Mihla,25.08.2005 -