Historisches: Bezirksführerinnenschule   Bezirksführerinnenschule 5 des Gaus Thüringen im Roten Schloss Mihla Nachdem zwei Versuche, eine Nutzung für die seit 1932 leer stehenden Gebäude des Roten Schlosses gescheitert waren, die SS- Sportführerschule musste wegen des Verhaltens der SS- Angehörigen und anstehender Prozesse um die Ermordung eines Creuzburger Polizisten durch die SS- Leute kurzfristig verlagert werden und auch die Nutzung als Heim für aus Österreich vertriebene Nazis war nur für eine kurze Zeit möglich, konnten die NSDAP - Kreisleitung Ende 1936 erreichen, dass die Gebäude des Roten Schlosses in Mihla für eine zentrale Führerinnenschule des Gaus Thüringen ins Auge gefasst werden. Die Gemeinde musste bis zur Umsetzung noch einiges in die Wege leiten, ehe die Belegung mit den jungen Mädchen dann beginnen konnte. Bis 1945 wurden im Toten Schloss dann Hunderte von Mädchen und Frauen zu Führerinnen des weiblichen Arbeitsdienstes ausgebildet. Lesen wir in der Ortschronik nach: - Anfang April 1937 trifft das Vorauskommando des Reichsarbeitsdienstes im Mihlaer Roten Schloss ein. Es soll die Belegung der Gebäude vorbereiten. Die Forderung wird aufgemacht, dass die Gemeinde für den RAD als Vermieter auftreten muss. Der Gemeinderat beschließt daraufhin den Entwurf eines Mietvertrages mit dem Zwangsverwalter Olhoff, nachdem die Gemeinde zunächst für 5 Jahre als Pächter der Gebäude. auftritt. Monatlich müssen an den Zwangsverwalter 200 Reichsmark gezahlt werden, wird der Schloßpark benötigt, kommen weitere 500 Reichsmark jährlich hinzu.Der RAD lässt an der Straßenfront größere Umbauten vorzunehmen und auch den Torbereich neu gestalten. - Im Sommer kursieren Gerüchte in Mihla, die gerade eingerichtete Schule für den weiblichen Arbeitsdienst würde wieder geschlossen. Da auch etliche Mihlaer im Roten Schloß eine Anstellung gefunden haben, ruft dieses Gerücht große Besorgnis hervor. In einer offiziellen Mitteilung widerspricht daher die Ortsleitung der NSDAP diesen Mitteilungen. - Am Jahresende wird offiziell die 5. Bezirksschule des weiblichen Arbeitsdienstes im Mihlaer Roten Schloss eröffnet. Die Leiterin, Frau Schmaus, bildet mit 20 Kräften des Stammpersonals in einem ersten Lehrgang 65 Mädchen aus ganz Deutschland als Führerinnen aus.  Postkarte Ende der 30er Jahre. Das Rote schloss als Bezirksführerinnenschule %" des weiblichen Arbeitsdienstes. Noch ist der rechte Nebenbau, Scheune und Ställe, gut zu sehen. Wenig später wurde dieser Bereich wegen einer nötigen Verbreiterung der Eisenacher Straße abgerissen. Das Foto stellte Herr Eckhard Bätzel zur Verfügung, vielen Dank!Ein etwas genauerer Blick auf den damals abgerissenen Seitenflügel des Schlosses.  Auf dem Hof des Schlosses. - Die Straßenbauarbeiten in Mihla werden fortgesetzt. Am Roten Schloss beginnen weitere Umbauten, um die Unterbringung für die Mädchenschule des Arbeitsdienstes zu verbessern. - Die Umbauten am Roten Schloss sind abgeschlossen. Die Nebengebäude haben dadurch ihr Aussehen völlig verändert. In den Seitenflügeln sind kasernenartige Wohnungen untergebracht, die Torfahrt ist übermauert und der Saal wurde als Turnhalle genutzt?. - Ortschronist -     Mihla,22.03.2006