Mohren gab nach dem Abriss noch Geheimnisse preis

Nicht schlecht staunten die Mitarbeiter der Abrissfirma, als sie im Keller des Mohren auf einen uralten, aber noch recht gut erhaltenen Bierdeckel der Brauerei Rotes Schloss in Mihla stießen. Uwe Nowatzky übergab ihn Ortschronisten Rainer Lämmerhirt, damit er einen würdigen Platz im geplanten Heimatmuseum erhält.

Die Inschrift auf dem Bierdeckel verweist darauf, dass die Brauerei Rotes Schloss im Jahre 1864 gegründet wurde. Mit diesem Exemplar verfügt die Gemeinde Mihla nunmehr bereits über drei unterschiedliche Bierdeckel, die an die Zeit erinnern, in der es in Mihla gleich mehrere Brauereien gab.

Mohren gab nach dem Abriss noch Geheimnisse preis

Eine absolute Rarität stellt der im Keller des Mohren gefundene Bierdeckel dar.

Mohren gab nach dem Abriss noch Geheimnisse preis

Gut zu erkennen ist das sorgsam ausgeführte Mauerwerk des Brunnenschachtes.

Aber mit diesem Fund noch nicht genug. Nach dem Abriss der Gebäude stießen die Bauarbeiter auf einen uralten Brunnenschacht im Bereich der früheren Hofreit. Nach genauer Untersuchung stellte sich heraus, dass der Brunnen sorgsam mit Kalksteinen gefasst und gemauert ist. Er weist eine Tiefe von 11 Metern ! auf, führt allerdings kein Wasser, liegt trocken.

Der Brunnen weist eine Tiefe von 11 Metern auf, liegt aber trocken.

Die Beschaffung von frischem Trinkwasser auf dem Höhenrücken, auf dem der Gasthof Mohren erbaut wurde, erwies sich demnach als ein schwieriges Problem.

Der Gasthof benötigte allerdings ständig viel Wasser, so dass man sich der Mühe unterzog, dieses beeindruckende Bauwerk in Angriff zu nehmen.

Zweifelsohne ist man hier auf die mittelalterliche Wasserversorgung des uralten Gasthofes Zum Mohren gestoßen, der bereits im Jahre 1619 als Schwarze Herberge schriftlich genannt wurde. Selbst die ältesten Mihlaer wissen nichts von diesem vorzüglich erhaltenen Brunnenschacht, der mit dem Erweiterungsbau des Gebäudes um 1900 im Bereich der Toilettenanlage lag und einfach überbaut wurde.

Die Denkmalpflege wurde von diesem interessanten Fund informiert..

- Ortschronist -

Mihla ,22.10.2009