Mihlaer Jagdgenossen wollen den Schutz des Niederwildes unterstützen

Zur Jahreshauptversammlung der Mihlaer Jagdgenossenschaft konnte Jagdvorsteher Wolfgang Stötzel 17 Grundstückseigentümer und Jagdpächter sowie mehrere Gäste begrüßen.

In seinem Bericht ging Wolfgang Stötzel auf die Aktivitäten des letzten Jahres ein. Schwerpunkt waren die Maßnahmen zur Biotopverbesserung, um mehr Ruhezonen für das Wild zu schaffen.

Die Jagdgenossenschaft hatte hierfür finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt. So hatte Markus Illert vorgeschlagen, Hecken und Bäume entlang von Wegen zu pflanzen. Das Vorhaben hatte ebenfalls Unterstützung erhalten und so waren an verschiedenen Wegerändern immer in Absprache mit dem Landwirtschaftlichen Unternehmen etwa 300 Meter Hecken und dutzende Obstbäume angepflanzt worden. Hierüber berichtete Markus Illert zur Versammlung. der zudem auch aus eigenen Mitteln und mit Unterstützung seines Vaters die Arbeiten selbst durchgeführt hatte. Dafür erhielt der den nachdrücklichen Dank der Jagdgenossen ausgesprochen.

Mihlaer Jagdgenossen wollen den Schutz des Niederwildes unterstützen

Eigentümer der bejagbaren Flächen in der Genossenschaft waren zur Hauptversammlung geladen und diskutierten intensiv.

Jagdvorsteher Wolfgang Stötzel und Kassenwart Christian Müller während der Diskussion.

Wolfgang Stötzel berichtete über verschiedene Versuche, wilde Müllentsorgungen gemeinsam mit der Polizei und der Umweltbehörde zu versorgen. Gleichzeitig habe ein möglicher Fall von Wilddiebstahl zu einer Anzeige geführt, deren Ausgang noch offen sei. Wiederum als Erfolg wurde die Herbstwanderung gemeinsam mit dem Heimatverein bezeichnet. Über 40 Wanderer hatten sich beteiligt.

Dem Bericht des Jagdvorstehers folgten der Kassenbericht von Christian Müller, der Bericht der Kassenprüfung und die Entlastung des Vorstandes.

Christian Müller berichtete dann als Jagdpächter über die Abschussergebnisse im Jagdbereich der Genossenschaft. Lediglich 21 Rehe konnten zur Strecke gebracht werden, 34 ständen aber im vom Forstamt bestätigten Planansatz. In der darauf folgenden Diskussion ging es dann auch um Ursachenergründung für den Rückgang dieser Abschusszahlen. Revierförster

Büttner konnte zwar feststellen, dass es keine merkliche Zunahme des Verbisses an Waldbäumen gebe, man müsse sich aber auf gravierende Veränderungen im Wildbesatz einstellen. Er nannte die Zunahme des Schalenwildes, des Schwarzwildes, von Raubwild, Raubvögeln und Waschbären.

Von den Mihlaer Jägern wurden weiter 50 Schweine und 4 Stück Dammwild gestreckt. Die Wildunfälle seien auf vier zurückgegangen, aber Waschbären und Füchse hätten sich dramatisch vermehrt.

Mihlaer Jagdgenossen wollen den Schutz des Niederwildes unterstützen

Winfried Warlich als Vorsitzender des ?Vereins Niederwildprojekt Lautertal? erläuterte seine Vorstellungen und konnte erreichen ,dass die Jagdgenossenschaft Mitglied im Verein wird.

Zudem werden 1500 € finanzieller Mittel zur Verfügung gestellt.

Ein ganz erheblicher Teil der nachfolgenden Diskussion beschäftigte sich mit dem Vortrag von Wilfried Warlich, der als Vorsitzender des ?Vereins Niederwildprojekt e.V. Lautertal? die Ziele seines Vereins darlegte. Es gehe darum, gemeinsam mit allen Akteuren nach Möglichkeiten zu suchen und diese auch umzusetzen, durch die sich die Lebensbedingungen für das Niederwild in der Region verbessern könnten. Wilfried Warlich nannte vor allem den Hasen, aber auch andere Arten, die seit längerer Zeit sehr rückläufig seien.

Über die Ursachen dieser Entwicklungen kam es zu heftigen Diskussionen. Einseitige Schuldzuschreibungen, die zudem aus Sicht der Teilnehmer an diesem Abend auch nicht begründbar und belegbar seien, brächten niemanden weiter. So wurde auch immer wieder betont, dass man nur gemeinsam arbeiten könne und bei Berücksichtigung aller Interessen Erfolge möglich seien. Darauf verwies auch Mihlas Bürgermeister Rainer Lämmerhirt, der für die Jagdgenossenschaft den bisher eingeschlagenen weg, Biotopverbesserungen immer in Absprache und nach Möglichkeiten der Waldeigentümer und der Landwirtschaftlichen Betriebe anzugehen.

Beschlossen wurde, dass die Jagdgenossenschaft Mihla Mitglied im Verein Niederwildprojekt Lautertal wird. Für Anpflanzungen und Biotopverbesserungen wird die Jagdgenossenschaft insgesamt 1500€ zur Verfügung stellen.

- Ortschronist -

 

Mihla,29.03.2010 ?