Aus dem Mihlaer Gemeinderat: Trinkwasser für Freitagszella 

Ein beherrschendes Thema zur letzten Sitzung des Gemeinderates war die Havarie am Wasserkraftwerk in Mihla und die daraus entstandenen Folgen. Bürgermeister Lämmerhirt, 2. Beigeordnete Eckhart Bätzel sowie Ortsteilbürgermeister Reinhart Hort berichteten über die aktuelle Situation. Dies wurde begleitet durch die Informationen des Freitagszellaer Bürgers Wolfgang Laun, der auch für die anderen Einwohner sprach und die inzwischen dramatische Situation schilderte, die durch das Versiegen der meisten Brunnen im Ort entstanden ist. 

Freitagszella gilt als "Brunnendorf", ist also nicht an die zentrale Trinkwasserversorgung angeschlossen. In trockenen Sommern gab es schon solche Probleme, aber noch nie so, wie es durch das Fallen des Werrapegels um gut zwei Meter geschehen ist. Und nun zeigt sich, dass sich Versäumnisse aus früherer Zeit rächen. Die gesetzliche Lage hinsichtlich der Verantwortung ist schwierig, wie zu erfahren war. Für den Trinkwasserverband ist der Ortsteil Außengebiet und nicht in der Versorgungspflicht, die Gemeinde hat genau diese Aufgabe abgetreten... 

Geholfen mit Wasserbehältern wurde sofort. Der Bürgermeister lobte das Krisenmanagement des Betreibers TEAG und auch die Unterstützung durch die kreisliche Wasserbehörde. 

Die TEAG habe inzwischen eine Firma gefunden, die die Lücke im Wehr durch Spundung schließt. Wenn das rasch gelingt, könnten die Brunnen bereits in einigen Tagen wieder Wasser führen, so die Hoffnung. Aber wie die Gemeinderäte und auch Wolfgang Laun betonte, sei dies keine Lösung für die Zukunft. 

Um diese will sich auch Bürgermeister Lämmerhirt bemühen. Man müsse die jetzige Situation nutzen, um alle Verantwortlichen an einen Tisch zu holen und über generelle Lösungen für Freitagszella diskutieren. Nach einer Kostenschätzung belaufen sich die nötigen Baumaßnahmen, um den Ortsteil an die auf der anderen Seite der Werra verlaufende Wasserleitung nach Buchenau anzuschließen, auf über 200.000 €. Planungen und Umsetzung würden mindestens ein halbes Jahr dauern. 


Auch darum ging es im Gemeinderat: Wie kann die Situation, beinahe trockenen Fußes an die alten Eisenbahnbrückenpfeiler heranzukommen und diese zu beräumen, ausgenutzt werden? Wer ist dafür verantwortlich und trägt die Kosten? 

Vom Gemeinderat wurde daher der Bürgermeister beauftragt, eine solche Diskussionsrunde aller Verantwortlichen umgehend zu organisieren. Gleichzeitig solle man sich nach Fördermöglichkeiten umschauen, wobei vom Gemeinderat signalisiert wurde, sich auf jeden Fall an den Kosten zu beteiligen. 

Neben dieser Diskussion ging es auch um die Beräumung der Eisenbahnbrückenpfeiler von angeschwemmten Material, eine Gefährdung für den Bootsverkehr auf der Werra, aber auch für das Wehr. Hier hatte sich der 2. Beigeordnete Eckhart Bätzel intensiv gekümmert und, trotz aller Schwierigkeiten, für die Brückenpfeiler schient niemand zuständig zu sein, schließlich doch einen Lösungsansatz mitgeteilt bekommen. Ob das gelingt, wird sich in de nächsten Tagen zeigen.  

- Ortschronist -