Historische Jahrestage 2021 

Das Jahr 2021 bietet wieder etliche Jahrestage an historischen Ereignissen oder an wichtigen Persönlichkeiten. An einige wollen wir erinnern. 

Am 3. Januar 1521, während des Reichstages zu Worms vor 500 Jahren, wurde Martin Luther von Papst Leo X. exkommuniziert. Luther reiste wenig später von Wittenberg nach Worms, um dort im Mai 1521 gegenüber dem neuen Kaiser Karl V. standhaft den evangelischen Glauben zu vertreten und nicht zu widerrufen. Dafür wurde über ihn durch das Wormser Edikt auch die Reichsacht verhängt. 

Am 18. Januar 1871, vor 150 Jahren, proklamierten die Fürsten des Reiches im Spiegelsaal von Versailles die Gründung des Deutschen Kaiserreiches und riefen den preußischen König Wilhelm I. zum Deutschen Kaiser aus. Ministerpräsident und der nunmehrige Reichskanzler Otto von Bismarck verlas dabei die Proklamationsurkunde. Nicht anwesend war der bayrische König Ludwig II., der aber auf Veranlassung Bismarcks den „Majestätsbrief“ an den Preußenkönig verfasst hatte. 


Kaiserproklamation am 18. Januar 1871 im Spiegelsaal von Versailles. Während der Belagerung von Paris riefen die deutschen Fürsten den Preußenkönig Wilhelm I. zum Deutschen Kaiser aus. In der Bildmitte Reichskanzler Bismarck. Zigarettenbild, Museum im Mihlaer Rathaus, nach einem Gemälde von Anton von Wener. 

Während der feierlichen Handlung tobte die Schlacht um das belagerte Paris weiter, verloren Menschen ihr Leben. Erst im Februar 1871 kapitulierten die letzten französischen Truppen. Das 2. Deutsche Kaiserreich bestand bis zur Novemberrevolution 1918 und ging in der Niederlage des 1. Weltkrieges unter. 

Am 15. Februar 1571, vor 450 Jahren, wurde in Creuzburg Michael Praetorius, eigentlich Michael Schulteis, als Sohn des evangelischen Pfarrers Michael Schulteis geboren. Sein Geburtshaus hat sich im Stadtbild von Creuzburg nicht erhalten, es wurde ein Opfer der häufigen Stadtbrände in Creuzburg. Eine Tafel erinnert am Grundstück an sein Vaterhaus. 

Michael Praetorius, der sehr viel Wert auf seine Herkunft aus Creuzburg legte, wurde nach Abschluss der Lateinschule in Torgau und Zerbst sowie Studiums der Theologie und Philosophie an der Universität in Frankfurt an der Oder an verschiedenen Fürstenhöfen Hofkapellmeister und Organist. Praetorius ist einer der bekanntesten Lieddichter des 16. Jahrhunderts und wird noch heute gern gespielt. Zweifelsohne ist er der bedeutendste Sohn der Stadt Creuzburg, die ihm zu Ehren im nächsten Jahr zur Erinnerung an seinen Geburtstag, der auch 50 Jahre später sein Todestag (15. Februar 1621 in Wolfenbüttel) wurde, ein Denkmal enthüllen will und zudem das gesamte Jahr verschiedene Festlichkeiten und die „Praetorius-Tage“ ausrichten wird. 


Michael Praetorius, Lebensbild, Praetoriusgesellschaft Creuzburg. 

Am 11. März 2011, vor 10 Jahren, ereignete sich die die Nuklearkatastrophe von Fukushima, die eine neue Diskussion über Atomkraft auslöste und die Welt veränderte. 

Am 18. März 1871, vor 150 Jahren, brach in der französischen Hauptstadt Paris ein Volksaufstand gegen die konservative Zentralregierung in Versailles los, der zur Bildung der „Pariser Kommune“, der ersten sozialistischen Regierung der Welt, führte. 

Bis zum 28. Mai 1871 wurde dieser Versuch durch französische Truppen im Zusammenwirken mit den deutschen Besatzungsstreitkräften äußerst blutig niedergeschlagen. 

Am 7. April 1521, vor 500 Jahren,  starb der portugiesischen Seefahrers Ferdinand Magellan bei einem Kampf mit einheimischen Bewohnern auf den Philippinen. Magellan hatte mit fünf Schiffen 1519 seine Seefahrt begonnen, mit der er die Erde umsegeln wollte. Ein Schiff kehrte nach drei Jahren nach Portugal zurück, von 250 Seefahrern sollen nur 35 die Erdumsegelung und damit den Beweis der Kugelgestalt der Erde überlebt haben. 

Am 12. April 1961, vor 60 Jahren,  absolvierte der  sowjetische Pilot Juri Gagarin mit dem Raumschiff Wostok 1 seinen spektakulären Raumflug, den ersten eines Menschen im All, und umrundete dabei nach offiziellen Angaben in 108 Minuten einmal die Erde. Im März 1968 kam Gagarin bei einem Flugunfall seines Jagdflugzeuges Mig-15 ums Leben. 

Am 18. April 1521, vor  500 Jahren, erklärte Dr. Martin Luther vor den Kurfürsten, dem Kaiser Karl V. und dem Abgesandten des Papstes auf dem Reichstag zu Worms gegenüber dem Führer des Verhörs, Johann von Eck: „…wenn ich nicht durch Zeugnisse der Schrift und klare Vernunftgründe überzeugt werde, denn weder dem Papst noch den Konzilien allein glaube ich, da es feststeht, dass sie öfter geirrt und sich selbst widersprochen haben, so bin ich durch die Stellen der heiligen Schrift, die ich angeführt habe, überwunden in meinem Gewissen und gefangen in dem Worte Gottes. Daher kann und will ich nichts widerrufen, weil wider das Gewissen etwas zu tun weder sicher noch heilsam ist. Gott helfe mir, Amen!“ 

Damit nahm die lutherische Reform ihren Verlauf. 

Auf der Hinreise nach Worms hatte Luther am 8. April 1521 in der übervollen Georgenkirche in Eisenach gepredigt. 


Martin Luther vor dem Reichstag zu Worms, Zigarettenbild, Museum Mihla. 

Am 5. Mai 1821, vor 200 Jahren, starb auf der Insel St. Helena der verbannte frühere französische Kaiser Napoleon I. In der Schlacht bei Waterloo im Juni 1815 hatte er endgültig Herrschaft und Krone gegen die verbündeten Briten, Preußen und viele deutsche Truppen verloren. 

Am 4. Juni 1941, vor 80 Jahren, verstarb im Schloss Doorn im holländischen Exil der letzte deutsche Kaiser Wilhelm II. 

Am 22. Juni 1941, vor 80 Jahren, überfiel die deutsche Wehrmacht mit ihren verbündeten Streitkräften auf Befehl Hitlers vertragsbrüchig die Sowjetunion. Der Plan „Barbarossa“ scheiterte schon im Herbst des gleichen Jahres und führte zur Niederlage Hitlerdeutschlands im 2. Weltkrieg. 

Am 13. August 1961, vor 60 Jahren, ließ die DDR-Führung die Berliner Mauer errichten.

Am 11. September 2001, vor 20 Jahren, erfolgte die Terroranschläge des islamistischen Terrornetzwerk Al-Qaida gegen die USA. Die Attentäter entführten vier Verkehrsflugzeuge, lenkten zwei davon in die Türme des World Trade Centers (WTC) in New York City, eins in das Pentagon in Arlington, Virginia. Das vierte Flugzeug sollte wahrscheinlich ein Regierungsgebäude in Washington, D.C. treffen, wurde aber nach Kämpfen mit Passagieren vom Piloten der Entführer bei Shanksville (Pennsylvania) zum Absturz gebracht. 

Die Anschläge verursachten den Tod von fast 3.000 Menschen. Etwa 15.100 von 17.400 Personen konnten sich aus den WTC-Gebäuden retten. 

- Ortschronist Mihla -